Die tragische Geschichte des Ernst Lossa

2016 erschütterte ein Film viele Zuschauer. «Nebel im August» schilderte auf der Basis eines Romans das Schicksal eines Halbwaisen aus der Minderheit der Jenischen, Ernst Lossa. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden sein Vater, zwei Brüder des Vaters und andere Verwandte 1939 von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager KZ Dachau gebracht. Gemäss der nationalsozialistischen Rassenlehre wurden sie als «nach Zigeunerart umherziehende Landfahrer» verfolgt.

«Nebel im August», Regie Kai Wessel, Historienfilm nach dem gleichnamigen Roman von Robert Domes. Drehbuch Holger Karsten Schmidt, Deutschland/Österreich 2015/2016. Inhalt: Der 14-jährige Ernst Lossa, Sohn jenischer Eltern, gilt als schwer erziehbar. Als man dem rebellischen Jungen in keinem Erziehungsheim Herr werden kann, wird er in eine Nervenheilanstalt verlegt. Es ist die Zweig-Anstalt der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee. Die zahlreichen Insassen, fast alle mit körperlichen und geistigen Behinderungen, fristen in der gefängnisartigen Einrichtung ein klägliches Dasein. Schnell merkt Ernst, dass in der Klinik Mörderisches vor sich geht. Regelmässig wird der Tod von Patienten vermeldet. Ernst weiss zwar nicht, dass der Klinikchef Dr. Veithausen eine systematische Euthanasie im Sinne der Nazi-Ideologie betreibt, aber ihm ist klar, dass auch er selbst bald umgebracht werden soll. Gemeinsam mit seiner Freundin will er fliehen, bevor es zu spät ist. (Filmbeschrieb aus «filmportal.de», redigiert.)